Wer die Wahl hat,…

Ausbildungen zum Yogalehrer werden fast schon wie Sand am Meer angeboten, also zumindest in den großen Städten. Das macht die Recherche -und die Wahl- nicht unbedingt einfach. Als ich mich das erste Mal auf große Internetsuche machte, war das auch ziemlich frustrierend. Meiner Empfindung nach waren die Ausbildungen (Ablauf/ Inhalte) oftmals unzureichend beschrieben. Verwirrt war ich ebenfalls von den unterschiedlichen Bezeichnungen oder warum manchmal irgendwelche Intensiv-Wochen im Ausland Pflicht waren.
Des Weiteren stellte ich schnell fest, dass viele Teachertrainings am Stück angeboten werden. Im ersten Moment dachte ich mir: nicht schlecht, das ist dann intensiv und man hat „das Ziel“ schnell erreicht. Doch im zweiten Moment wusste ich, dass dies hinsichtlich meiner Arbeit nicht möglich ist und ich das gar nicht möchte. Wie sollte man sich in der kurzen Zeit richtig in die Materie einarbeiten? Diverse Bücher lesen? Sachen be- und verarbeiten? Sich selbst entwickeln? Darum war mir klar, dass für mich dieses 1-Block Modell nicht in Frage kommen kann.

UNIT – die richtige Verbindung?

Erst nach einer Pause von ein paar Monaten machte ich mich wieder online auf die Suche und diesmal landete ich irgendwie fast direkt auf unit-yoga.de. Klingt vielleicht komisch, aber es dauerte tatsächlich nicht lange und ich wusste: hier würde ich meine 200 h Ausbildung machen. Das erste was mich schon halb überzeugte, war die Tatsache, dass die Ausbildungstermine an Wochenenden über ein Jahr verteilt sind. Die Termine sowie Inhalte der einzelnen Wochenenden waren gut beschrieben, zudem diverse weitere Infos zu Kosten, Büchern, Yogakursen & Co.
Nachdem das UNIT Yoga Studio für mich gut zu erreichen ist, mit ca. 40 min für Hamburger Verhältnisse noch relativ gut, stand der Entschluss endgültig fest.
Meinen ersten Besuch in dem Studio hatte ich schließlich erst mit dem ersten Yogakurs, an dem ich teilnahm. Während man in Ausbildung bei UNIT Yoga ist, darf man an allen Kursen aus dem Kursplan kostenlos teilnehmen. Das ist eine tolle Sache! Gleichzeitig muss man auch 50 Yogastunden, bei denen man über das Jahr war, nachweisen. Das ist, meiner Meinung nach, so gut wie nichts 😉 Nichtsdestotrotz ist auch hier das UNIT Yoga tolerant, denn man darf auch in anderen Studios yogen bzw. wenn man als Rund-um-die-Uhr Workaholic oder arbeitende Mutter keine Zeit findet, zählt sogar die Eigenpraxis daheim.
Aber nochmal zu meinem ersten Besuch:
Hell und freundlich, ein schöner Altbau. Wie ich nun immer wieder beobachten darf, empfinden das die meisten Besucher so. Ok, ich muss zugeben, es roch stark nach so Räucherstäbchen – war wohl damals irgendeine Phase oder so, denn es verschwand nach einigen Wochen. 😉

Die Ausbildung

Das erste Ausbildungswochenende begann mit einer ausgiebigen Vorstellungsrunde. Die dauerte bei ca. 20 Leuten recht lang – und ich denke nicht nur ich konnte mir da eher nur das Wenigste auf Anhieb merken.  Wo ich gleich bei dem nächsten Punkt bin: 20 Leute! Anfangs dachte ich schon, das sei etwas (zu) viel. Vielleicht war es bei der ein oder anderen Asanapraxis ja etwas eng, doch um diese ging es mir in der Ausbildung eher weniger. Der Theorie ist es egal wie viele Leute da sind, bei Gruppenarbeiten ist es ebenfalls gleichgültig und allgemein hat es den Vorteil, dass bei mehr Leuten auch mehr Fragen & Ideen aufkommen, die sonst vielleicht nicht gewesen wären. Wir waren zudem eine nette Gruppe, in der sich glaube ich alle wohlfühlten. Über das Jahr half man sich bei Fragen weiter und auch auf persönlicher Ebene tauschte man sich aus.

Organisatorisch betrachtet startet so ein Ausbildungstag im UNIT Hamburg um halb neun (wenn alle pünktlich sind…) und geht bis halb fünf. Wobei das auch variiert, meist wurde samstags etwas länger gemacht, dafür sonntags kürzer, da hier einige wegen der Bahn früher los mussten. Die Mittagspausen waren 1 bis 1,5 Stunden lang. Meistens eher letzteres, was mir persönlich eigentlich zu lange war.
Die Ausbildungswochenenden sind in verschiedene Themen gegliedert, immer ein guter Mix aus Theorie und Praxis. Mit Praxis meine ich zum einen die gemeinsame Asanapraxis, aber auch

  • in Partnerarbeit das Anleiten & Adjusten üben
  • Ausarbeitungen in Gruppen
  • Vorträge, Präsentationen

Romana und Holger Zapf waren unsere Ausbilder, eine/r von beiden war immer da und unterstützend waren noch die Referenten Sarah, Sunita oder Ann an einigen Wochenenden anwesend.

Neben den Buchreports zur „Pflichtlektüre“, gab es auch immer noch weitere Hausaufgaben. Meiner Ansicht nach ist es aber logisch, dass man sich auch außerhalb der Wochenenden (und gerne) mit Yoga beschäftigt. 🙂

Die Ausbildung vermittelt wirklich viele Inhalte und auch recht umfassend. Klar, denkt man sich bei einigen Bereichen, dass man sich hier länger mit aufhalten könnte oder mehr wissen möchte. Aber dafür ist es ja auch erst mal die 200 h Ausbildung. Alles weitere ist dann in der 300 h Ausbildung bzw. in weiteren Fortbildungen/ Spezialisierungen (Yogatherapie, Pre-Postnatal…)
Yoga mit seiner jahrtausendalten Geschichte und Philosophie ist eben unglaublich tiefschichtig und vielfältig.

UNIT Ausbildung – noch mehr positive Aspekte

Die Ausbildung ist in Richtung Vinyasa Power Yoga ausgerichtet, dennoch betonen Romana und Holger stets, dass alle Yogastile ihre Berechtigung haben und sie nicht das einzig richtige Konzept unterrichten. Zudem lernt man das Power Yoga für alle Zielgruppen anzupassen, wodurch man verschiedene Vinyasa Level (Anfänger bis Fortgeschrittene) sowie auch Hatha Yoga unterrichten kann.
Romana und Holger vermitteln kein Streben nach Perfektion in den Asanas, sondern das Wissen darum, dass, jede Haltung bei jedem (Körper) anders aussieht und niemand deswegen ein besserer/ schlechterer Yogi ist. Das gilt für ihre Kurs- sowie Ausbildungsteilnehmer.
„Alles kann, nichts muss.“ Man nimmt sich vom „Yoga Buffet“, was für einen passend ist.

Noch mehr Interesse?
Im UNIT Blog findet ihr meinen Bericht zur ersten Ausbildungswoche der Yogatherapie!

**Update April 2017**
Das UNIT Yoga zieht zum 01.10.2017 um. Das vermeintliche „Räumlichkeitsproblem“ gibt es damit definitiv nicht mehr. Das neue Studio wird mit 400 qm das größte Yoga-Studio in Hamburg und das an einer der schönsten Adressen der Hansestadt: Leinpfad 75.