Das Sanskritwort dhyana wird oft als Mediation übersetzt. Genau genommen heißt es (nach-)denken, also reflektieren. Daneben wird auch samadhi (die letzte Stufe des 8.-gliedrigen Pfades) als Meditation verstanden, also als der Höhepunkt des Reflexionsprozesses. Damit ist Meditation ein Weg und gleichzeitig auch das Ende des Wegs.„Ziel ist zu verstehen oder zu sehen, was man vorher nicht verstand oder sah.“
Beteiligt auf dem Weg dorthin sind: der Sehende, das Objekt (Frage) und der Geist.
Die drei letzten Glieder des 8-gliedrigen Pfads von Patanjali sind:

  • dharana: Konzentration auf ein Objekt
  • dhyana: Eine intensivere Bindung und Interaktion mit dem Objekt aufbauen, kommunizieren und erforschen

► Dhyana, aber oftmals auch die Stufen davor -also dharana und pratyahara- werden in der Yogaparaxis mit Meditation in Verbindung gebracht oder gleichgesetzt.

  • samadhi: Man ist zunehmend mit Objekt verbunden, bis das Ich-Gefühl sich löst, das Objekt ohne Färbung und Verzerrung zu sehen und erfahrbar ist. Die Erleuchtung, das höchste Ziel.

Man kann sagen: dharana führt zu dhyana und kumuliert sich in samadhi.

Die über einen längeren Zeitraum “fortgesetzte Sammlung auf ein zu erforschendes Objekt” nennt sich dann samyama. Es entsteht ein umfassendes Wissen über das Objekt. Eine neue Klarheit, die die Realität erhellt. Entstehende außergewöhnliche Fähigkeiten werden siddhis genannt.